Durch dieses Projekt wurde der Verein Roter Tropfen im Oktober 2010 ins Leben gerufen. Seither ermöglicht es den Kauf von Bluttransfusionen für krebskranke Kinder des onkologischen Instituts von Santa Cruz de la Sierra in Bolivien.
Kontext
Das onkologische Institut in Santa Cruz de la Sierra, Bolivien ist ein öffentliches Spital, dass krebskranke Menschen pflegt und medizinisch betreut. Im Rahmen eines mehrmonatigen Praktikums arbeiteten zwei Freiwillige aus der Schweiz mit den krebskranken Kindern, deren Eltern und Verwandte zusammen. Die Familien sind grösstenteils Bauern aus den Dörfern der weiten Umgebung und leben in einfachsten Verhältnissen. Sie haben in der Regel keinen Bezug zur Stadt und müssen sich entsprechend orientieren, woher sie jeweils Hilfe für ihr Kind bekommen können. Während der Einsatzzeit dieser zwei Freiwilligen wurden sie mit diversen Problemen in Bezug auf das erkrankte Kind konfrontiert und mussten feststellen, dass die Unterstützung von Staat und Hilfsweken nur mangelhaft vorhanden sind.
Eine alltägliche Problemlage bildete die Beschaffung von Bluttransfusionen. Blut kann man nicht einfach produzieren wie Medikamente. Mangelnde Unterstützung der Bevölkerung Blut zu spenden und der Preis von BS 200 (CHF 30) für die Herstellung der Blutkonserve, zwingen die Eltern regelrecht auf der Strasse danach zu betteln oder auf die Transfusion zu verzichten.
Eine Stiftung vor Ort (AFANIC) hilft den Betroffenen mit Medikamenten, Spitalaufenthaltskosten, Kleidern und Spielsachen, aber nicht mit Blutkonserven. Diese regelmässigen Kosten sind für die Übernahme zu hoch. Sodass ein Aufruf der Eltern und der Stiftung AFANIC an den Roter Tropfen gemacht wurde, ein Projekt zu lancieren, welches ihnen den Zugang zu diesen lebensnotwenigen Blutkonserven ermöglichte.
Das Projekt
Am 13. Oktober 2010 starteten wir noch vor Ort die erste Blutspendenaktion in Zusammenarbeit mit der Blutbank von Santa Cruz de la Sierra. Während dem zweiten Freiwilligeneinsatz im Juli 2012 konnten wir mit der Blutbank eine Vereinbarung abschliessen und ermöglichen seither in Zusammenarbeit mit der Stiftung AFANIC 35 Bluteinheiten (= 600 CHF) pro Monat. Diese Anzahl reicht im Durchschnitt für 2 Wochen. Da diese Anzahl noch begrenzt ist, prüft eine Sozialarbeiterin der Stiftung AFANIC, welche Patienten am bedürftigsten sind und welche Eltern eher Ressourcen haben, die Mittel selbstständig zu beschaffen. Wir hoffen schon bald durch grosse Unterstützung hier in der Schweiz, uns für mehr Bluteinheiten verpflichten zu können.
Spende eine Blutkonserve und rette ein Leben!